Der Schatten der Avantgarde.

Der Schatten der Avantgarde. Museum Folkwang 2015Der Schatten der Avantgarde. Muesum Folkwang. Mit Henri Rousseau, Le Lion, ayant faim, se jette sur l'antilope, 1905 © Fondation Beyeler, Reihen/Basel, Foto: Robert Bayer

Der Schatten der Avantgarde. Rousseau und die vergessenen Meister

Das Museum Folkwang in Essen präsentiert vom 2. Oktober 2015 bis zum 10. Januar 2016 autodidaktische Meister der Moderne, die im Schatten der Avantgarde bislang nur unzureichend gewürdigt wurden.

Morris Hirshfield (1872-1946) Girl with Pigeons, 1942.Morris Hirshfield (1872-1946) Girl with Pigeons, 1942. The Sidney and Harriet Janis Collection, The Museum of Modern Art, New York © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 © Foto: SCALA, Florence, 2015

Camille Bombois (1883-1970) Athlète forain, um 1930.Camille Bombois (1883-1970) Athlète forain, um 1930. Jahrmarktartist. Centre Pompidou, Paris. Musée national d'art moderne/Centre de création industrielle © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 © Foto: bpk

Martín Ramírez (1895-1963) Untitled (Train and Tunnel), um 1954. Martín Ramírez (1895-1963) Untitled (Train and Tunnel), um 1954. Ohne Titel. Courtesy of Andrew Edlin Gallery, New York © The Estate of Martín Ramírez, New York

William Edmondson (1874-1951) Critter, ohne Datum. Kreatur.William Edmondson (1874-1951) Critter, ohne Datum. Kreatur. Kalkstein. Cheekwood Botanical Garden and Museum of Art, Nashville, Tennessee. Gift of the 1993 Collectors Group with Matching Funds through the Stallworth Bequest 1993.22a-b © Foto: Shannon Clark

In dieser umfassenden von Kasper König und Falk Wolf kuratierten Ausstellung werden 13 Künstler wiederentdeckt, die in den vergangenen Jahrzehnten fast ausschließlich im Kontext von Naiver- oder Outsider-Kunst relevant waren: André Bauchant, Erich Bödeker, William Edmondson, Louis Michel Eilshemius, Morris Hirshfield, Séraphine Louis, Nikifor, Martín Ramírez, Henri Rousseau, Miroslav Tichy, Bill Traylor, Adalbert Trillhaase und Alfred Wallis.

Obwohl sie in ihrer Energie und Intensität den Meisterwerken der Moderne in nichts nachstehen, werden die Werke künstlerischer Autodidakten getrennt von der Kunst der Moderne betrachtet. Einzig Henri Rousseau, von dem mehrere Dschungel-Bilder und Portraits zu sehen sein werden, gilt auch als nicht-akademischer Künstler als eine feste Größe für die Beschäftigung mit der Moderne. Aber auch die spektakulären und zugleich beunruhigenden Blumenbilder von Séraphine Louis, deren sechs Riesenbilder hier erstmals vereint werden, und die Historiengemälde von André Bauchant, gehören zu jener historischen Konfiguration, die wir als Moderne bezeichnen. Die Skulpturen von William Edmondson waren die ersten Werke eines Afro-Amerikanischen Künstlers, die schon 1937 in einer Einzelausstellung des Museum of Modern Art, New York, gezeigt wurden. Und Adalbert Trillhaase, dessen maßgebliche Hauptwerke in der Ausstellung versammelt sind, war gemeinsam mit Künstlern wie Max Ernst und Otto Dix ein Mitglied des Künstlerkreises um die Düsseldorfer Kunsthändlerin Johanna Ey. Den Werkgruppen dieser Künstler sind Schlüsselwerke aus Moderne und Gegenwartskunst von Honoré Daumier über Paul Gauguin, Fernand Léger und Pablo Picasso bis Blinky Palermo und Mike Kelley zur Seite gestellt. In der Gegenüberstellung werden Dimensionen der Werkkomplexe erschlossen, die unter der Oberfläche schlummern und die das Spektrum der Malerei des 20. Jahrhunderts wesentlich vertieft haben.

Das Museum Folkwang schlägt mit dieser Ausstellung eine alternative Lesart eines wichtigen Aspekts der Geschichte der Moderne vor und bezieht sich damit zugleich auf seine eigene Geschichte. Von Karl Ernst Osthaus als weltweit erstes Museum für zeitgenössische Kunst gegründet, eignete seiner Konzeption ein dezidiert antikanonischer Zug. Zentrale Werke der Sammlung, von denen viele noch auf die Ankaufspolitik des Gründers zurückgehen, werden nun inmitten der faszinierenden Kunst der Autodidakten zu sehen sein. Es eröffnet sich ein neuer Blick auf eine einzigartige Sammlung, deren Struktur historisch bis in die Zeit zurückreicht, in der die Türen für die Kunst von Autodidakten aufgestoßen wurde.

Gemeinsam gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder sowie vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung Essen und der Terra Foundation for American Art. Unterstützt von RWE.

Der Schatten der Avantgarde
Rousseau und die vergessenen Meister

2. Oktober 2015 – 10. Januar 2016
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
Tel.: +49 (0)201 - 8845 444
www.museum-folkwang.de

Öffnungszeiten:
Di - So 10 – 18 Uhr
Do, Fr, 10 – 20 Uhr
Mo geschlossen

Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €.


 
Max Pechstein. Sitzendes Mädchen (Moritzburg), 1910.August Macke. Spazier­gang in Blumen, 1912.Erich Bödeker (1904-1971) Zebra, 1965. Beton, Blech, Eisen, bemalt, Kolumba. Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Foto: Lothar Schnepf

André Bauchant (1873-1958). Portrait d'André Bauchant par lui-même, 1938. Selbstportät. Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 © Foto: Alistair Overbruck, Köln
Morris Hirshfield (1872-1942). Angora Cat, 1937-39Morris Hirshfield (1872-1942). Angora Cat, 1937-39. The Museum of Modern Art, New York. VG Bild-Kunst, Bonn 2015. Foto: SCALA, Florence, 2015
 
 
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Messen und Märkte 2016

Art of Eden - Darmstadt 2016Art of Eden. 11.6. - 12.6. Open-Air-Aus­stellung auf der Elb­insel Kaltehofe in Hamburg mit rund 40 Künstlern.

Seenachtsfest. 16.7.-17.7.
Natur- und Kunstmarkt mit rund 50 Ausstellern an der Ufer­promenade in Haslach-Rot.

Schwangau. 17.7. Kunsthandwerker- und Künstler­markt im Außengelände des Schlossbrauhauses mit Blick auf das Schloss Neuschwanstein.

Töpfermarkt Frankenthal.
11. Töpfermarkt in Frankenthal vom 16.7. - 17.7. mit über 30 Keramik­betrieben.

Meersburg. 27.7. - 28.7. 3.Kunsthandwerkermarkt auf dem Schlossplatz in Meersburg.

Steinhude. 23.7. - 24.7.
18. Kunsthandwerkermarkt im Scheunenviertel in Steinhude am größten Binnensee Nieder­sachsens.

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