Frühchinesische Keramik. Die Sammlung Heribert Meurer
Ausstellung 22.4. – 14.10.2017
Frühchinesische Keramik und neuere Keramiken
Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig zeigt ab 22. April 2017
in seiner prachtvollen Art déco-Pfeilerhalle mehr als 200 Objekte
frühchinesischer Keramik. Der Großteil stammt aus der Sammlung des
Stuttgarter Kunsthistorikers und Sammlers Dr. Herbert Meurer, weitere
Stücke aus der Sammlung des Museums ergänzen diese Schau. Neben die
zum Teil mehr als 3000 Jahre alten frühchinesischen Keramiken treten
etwa 100 Keramiken des 20. und 21. Jahrhunderts.
Große Vase mit drachenförmigen Henkeln, Xing-Ware, Steinzeug, China, Tang-Dynastie (618–907). Schenkung Dr. Heribert Meurer, 2017. Foto: Paul Altmann
Zwei blütenförmige Schälchen, Irdenware mit Sancai-Glasur, China, Liao Dynastie (907- 1125). Schenkung Dr. Heribert Meurer, 2017. Foto: Paul Altmann
Das Museum erhält mit der Eröffnung der Ausstellung die umfassende und qualitätvolle Sammlung frühchinesischer Keramiken aus der Zeit zwischen der Zhou- bis zur Yuan-Dynastie (ca. 1050 v. Chr. bis 1368 n. Chr.) aus den Händen des süddeutschen Sammlers Heribert Meurer als Schenkung. Diese Sammlung bereichert und ergänzt die bisherigen Museumsbestände vortrefflich. Ursprünge und Entwicklung von Keramik und Porzellan sind anhand dieser Kunstobjekte vorzüglich nachvollziehbar.
Die Zeitspanne, die in der Ausstellung präsentiert wird, stellt für China die „goldene Zeit der Keramikentwicklung“ dar. Hier ist die Vielfalt an keramischen Erzeugnissen, Variationen und Glasuren enorm und die technische Entwicklung für die damaligen Zeitverhältnisse beeindruckend. Viele der frühchinesischen Gegenstände nehmen moderne Formen und Glasuren vorweg. Vor allem die Tang-, Song- und YuanGlasuren wirken heute mit ihren Laufglasuren, minimalistischen und eleganten Formen zeitlos. Zu den frühchinesischen Keramiken sind daher Arbeiten einiger zeitgenössischer Keramikkünstler wie z.B. Richard Bampi, Horst Kerstan, Lucie Rie, Karl und Ursula Scheid und Ralf Busz in Beziehung gestellt. Einflüsse frühchinesische Keramik und Referenzen an diese werden bei diesen Künstlern unverkennbar deutlich.
Chinesische Keramik wurde in China schon relativ früh gesammelt und zum Teil als hohe Kunst am Kaiserhof wahrgenommen. Zwischen einzelnen chinesischen Produktionsorten gab es dabei deutliche Unterschiede in Qualität und Ausführung. Lediglich einige Orte verfügten über das Privileg, für den Kaiser produzieren zu dürfen
Anlass der Ausstellung ist die Schenkung seiner Sammlung an das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig. Von 1971 bis 2004 war Dr. Heribert Meurer als Referent der Mittelalter-Sammlung am Württembergischen Landesmuseum Stuttgart tätig. Seit 1973 sammelte der Kunsthistoriker zunächst zeitgenössische, seit Anfang der 1980er Jahre auch ostasiatische Keramik.
FRÜHCHINESICHE KERAMIK.
Die Sammlung Heribert Meurer
22. April bis 14. Oktober 2017
Grassi Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
Tel.: +49 (0)341 / 222 9100
www.grassimuseum.de
Öffnungszeiten:
Di - So 10 – 18 Uhr
Glocke, Irdenware, Proto-Seladon, China, Streitenden Reiche (475–221 v. Chr.) Schenkung Dr. Heribert Meurer, 2017. Foto: Paul Altmann